Einführung in Rubine: Herkunft, Eigenschaften und Entstehung
Rubine, die rote Variante des Korunds, haben die Menschheit seit Jahrhunderten mit ihrer intensiven Farbe fasziniert. Diese kostbaren Edelsteine, oft als "König der Edelsteine" bezeichnet, zeichnen sich durch ihre aussergewöhnliche Schönheit und Seltenheit aus.
Geschichte und Kultur
Die genauen Ursprünge und erste Nutzung von Rubinen sind unbekannt, aber historische Aufzeichnungen und alte Texte deuten auf ihren Ursprung in Sri Lanka hin. In der Bibel wird der rote Edelstein viermal erwähnt und in der antiken indischen Legende gilt der Rubin als der erste von Gott geschaffene Edelstein.
Während des Mittelalters waren farbige Steine wie Saphire bei Königen beliebt, doch nach der Renaissance stiegen Rubine und Smaragde zu den begehrtesten Steinen auf. In Europa gab es keine Rubinminen, daher waren die Herrscher auf Händler aus dem Osten angewiesen, die Rubine aus Sri Lanka und Burma mitbrachten.
Im 20. Jahrhundert wurden Rubine, die einst nur dem Adel vorbehalten waren, zunehmend in Schmuck verwendet. Die Entdeckung neuer Minen führte zu einer wachsenden Beliebtheit und Sichtbarkeit von Rubinen, getragen von Maharadschas und Schauspielerinnen. Die Nachfrage nach Rubinen ist in Asien besonders stark und die Entdeckung grosser Vorkommen in Mosambik im Jahr 2009 sichert dem "König der Edelsteine" eine vielversprechende Zukunft.
Physikalische und chemische Eigenschaften
Rubine bestehen aus Aluminiumoxid (Al2O3) und erhalten ihre rote Farbe durch das Spurenelement Chrom (Cr). Diese Elemente sind entscheidend für die Bildung von Rubinen. Aluminiumreiche Gesteine wie Glimmerschiefer müssen mit chromreichen Gesteinen wie ultramafischen Grünsteinen interagieren, um Rubine zu bilden. Ohne Chrom gäbe es keine Rubine.
Rubine sind nach Diamanten das härteste Mineral und besitzen eine Mohshärte von 9. Sie zeichnen sich durch eine hohe Lichtbrechung und Transparenz aus, was zu ihrem brillanten Glanz führt.
Farbenvielfalt
Rubine sind in verschiedenen Rottönen erhältlich, von blassem Rosa bis hin zu tiefem Blutrot. Der begehrteste Farbton ist das sogenannte "Taubenblutrot", das am häufigsten in Rubinen aus Myanmar (Burma) zu finden ist. Die Intensität der Farbe wird durch den Gehalt an Chrom und anderen Spurenelementen beeinflusst.
Entstehung und Vorkommen
Rubine entstehen unter aussergewöhnlichen geologischen Bedingungen. Es gibt drei Haupttypen geologischer Umgebungen, in denen Rubine gefunden werden:
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Marmorlagerstätten: Diese sind weltweit am bekanntesten. Berühmte Beispiele sind Mogok in Myanmar, das Hunza-Tal in Pakistan und Jegdalek in Afghanistan. Diese Rubine enthalten oft wenig Eisen, was zu einer starken roten Fluoreszenz führt, die den Rubinen ihr begehrtes "inneres Glühen" verleiht.
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Metamorphe Gesteine mit Amphibolit: Beispiele sind Lagerstätten in Mosambik, Tansania und Grönland. Rubine aus Grönland sind etwa drei Milliarden Jahre alt.
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Vulkanische Gesteine (Basalt): Diese Lagerstätten finden sich in Thailand und Kambodscha.
Heutiger Rubinabbau
Die frühen Rubinlagerstätten wurden in Sri Lanka (Ceylon) entdeckt, später in Afghanistan, Myanmar (Burma) und Thailand (Siam). Im 20. Jahrhundert rückten neue rubinproduzierende Länder wie Kenia, Tansania, Mosambik, Madagaskar, Vietnam, Tadschikistan und Grönland in den Vordergrund.
Die Behandlung von Rubinen hat im 20. Jahrhundert an Bedeutung gewonnen. Niedriggradige Rohsteine können durch traditionelle Hitzebehandlung oder andere Methoden aufgewertet werden. Die meisten Rubine auf dem Markt sind behandelt, um ihr Erscheinungsbild zu verbessern. Hochwertige, unbehandelte Rubine sind äusserst selten und werden bei Auktionen und von führenden Juwelieren sehr geschätzt.
Rubine als Investition
Rubine sind eine erstklassige Wahl für Investitionen, besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit. Ihre Seltenheit und Schönheit machen sie zu einer stabilen Anlage, die sich hervorragend zur Diversifizierung eines Anlageportfolios eignet. Investitionen in Rubine können Schutz vor Inflation bieten und gleichzeitig eine ansprechende Wertsteigerung ermöglichen.